ZU DIESEM ARTIKEL

AUTORIN: Monica Fischer
MAGAZIN: Organisator (12/13)
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Warum sind Unternehmen dem Tod oft näher als dem Leben?
Häufig werden Notrufe nicht rechtzeitig erkannt und ein Unternehmen regelrecht «zu Grunde geführt».

Viele Unternehmungen unterliegen einer inneren konsequenten Verweigerung zur äusseren Anpassung durch Mitarbeitende unterschiedlicher Hierarchiestufe. Vielerorts wird eine zielerfüllende Ausführung des Leistungsauftrages im Sinne einer Organisation durch unklare oder missgünstige Führungsverhältnisse verunmöglicht. Führungskräfte neigen immer mehr dazu, Zurückweisungen mit Kompensationen durch Genugtuungselemente auszugleichen und diese auf die eigenen Interessen abzustimmen. Dadurch verschieben sich verständlicherweise die Prioritäten in den Handlungen.

Das vorausblickende Generationendenken über den Tellerrand hinaus wird durch ein kurzfristiges Prozessdenken und auf die Reduzierung der persönlichen Leistungsnachweise beschränkt. Dieses Verhalten provoziert für die Organisation mittel bis langfristig eine Blockade, fehlende Erfolge und einen Glaubwürdigkeitsverlust auf allen Ebenen. Das Ergebnis sind bei allen Beteiligten Demotivation und eine wachsende Frustration. Dadurch werden ganze Lebenswerke zerstört. Eine Todesfalle sondergleichen.

DIE KOMPLEXITÄT LIEGT IN DER VERSÄUMTEN VERTRAUENSBILDUNG

Ein praktiziertes Desinteresse oder ein Versäumnis empfinden durchsetzungsfähige und charismatische Führungspersönlichkeiten selten als störend, weil sie glauben, wortgewandt die Kohlen aus dem Feuer holen zu können. Empfindsamer reagieren da die zurückhaltenden, stillen Schaffer, die sich bei jedem Fehler in ihrem Verlässlichkeitsgefühl persönlich angegriffen und in ihrem Selbstwert und ihrer Tätigkeit reduziert fühlen. Daraus resultieren Notruf Anzeichen, die bei entsprechender Achtsamkeit im Tagesprozess durch das Umfeld erkennbar und ohne grösseren Aufwand kommunizierend lösbar sind. Die kumulierte Summe braucht dann jeweils grösseres psychologisches Geschick, eine entsprechende Erfahrung und auch eine mannigfaltigere Anstrengung der Betroffenen in Bezug auf die Aufarbeitung.

FACELIFTING FÜR DIE UNTERNEHMENSKULTUR

Von der Kultur hängt alles ab, damit Vertrauen, Führungsfreude und Mitarbeitermotivation generiert und gefördert werden können. Die schön und teilweise aufwendig formulierten Leitbilder und Verhaltenskodexe gehören «entstaubt», wiederbelebt und sollen mit einer Klimaveränderung provozieren. Das Package «Wirtschaftliche Veränderungen & Wertewandel» lässt es gar nicht mehr zu, die emotionale Befindlichkeitsstruktur der Leistungserbringer auszuschliessen, um die Risiken besser abzuschätzen und mit kurzsichtigen Interaktionen zu korrigieren. In diesem Spannungsfeld gilt es nämlich die richtige Entscheidung, den richtigen Zeitpunkt und den richtigen Ton zu finden.
Es besteht also in erster Linie ein Handlungsbedarf im persönlichen menschlichen Umgang untereinander, eine höhere Achtsamkeit in der Bewertung von Menschen und Prozessen, ein chancengebendes Verhalten mit Toleranz, Rücksichtnahme und Respekt.
S. S., Geschäftsführer und Verwaltungsrat eines international tätigen Unternehmens, machte kürzlich die wertvollste Aussage überhaupt: «Erfolg ist das Ergebnis von Wertschätzung! Wertschätzung gegenüber Kunden, Wertschätzung gegenüber Lieferanten, Wertschätzung gegenüber Mitarbeitenden.» Den wirtschaftlichen Schwankungen hat das Management mit anschlussorientiertem, mutigem Handeln und überdurchschnittlichem Engagement getrotzt. Mit der Gewissheit und dem Vertrauen, dass jeder einzelne Mitarbeitende versteht, vertraut und mitmacht!
Da gibt es auch keinen Gesichtsverlust – weder intern noch extern, sondern Verständnis, Toleranz und ein gegenseitig ausgelebtes Bedürfnis für gemeinsames Vorwärtskommen. Was gesät ist, wird geerntet!

URSACHE + WIRKUNG = REALITÄT

Sowohl in den Unternehmen als auch in den unterschiedlich gelebten Funktionen oder Rollen sollte die Nachhaltigkeit im absoluten Zentrum von Entscheidungen und Handlungen stehen.
Nachhaltigkeit wird nur durch «Bewusstes Denken und Handeln» erreicht.
Zum bewussten Handeln gehört eine sinnvolle Herangehensweise im Umgang mit Risiken und Unsicherheiten. Die Voraussetzung ist die Fähigkeit, Themenbereiche, Aufgabenstellungen und Zukunftsaussichten in Ruhe aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, zu analysieren und zu bewerten. Durch das Handeln werden wir stärker. Entschlossenheit und Mut werden immer belohnt. Mut ist gut!

ÄNDERE IM INNEREN – ERZIELE EINE VERÄNDERUNG IM ÄUSSEREN

Arbeit kann als eine geänderte Form des Spielens betrachtet werden. In diesem «Zeitvertreib der Lebenszeit» möchten die Menschen ihre Talente möglichst nutzen und dabei auch Spass empfinden. Mit einem Vier-Phasenlauf-Modell lassen sich zahlreiche Erkenntnisse gewinnen. nehmen Sie kleine Schritte und definieren Sie erreichbare Ziele, damit niemand die Lust verliert oder auf der Strecke bleibt. Bestimmen Sie ehrlich Ihren persönlichen und unternehmerischen Standort.

  • In einer ersten Phase braucht es die ehrliche Bereitschaft, sich, das Umfeld und die Strategie wertneutral zu analysieren und die Erkenntnisse zeitnah zu erfassen. Brechen Sie alte Denkmuster auf und lassen Sie sich zu Neuerungen «verführen». Für den Phasenlauf organisieren Sie sich am besten eine grosse Gestaltungsfläche. Erstellen Sie darauf «eine Landkarte», die ausschliesslich mit Symbolen versehen wird und Ihnen und dem Unternehmen die aktuelle Situation und das Potenzial aufzeigt. Lassen Sie die Landkarte über einen Zeitraum von mind. sechs Monaten an einem zentralen Ort der Begegnung hängen. Promoten und gewinnen Sie alle Hierarchiestufen für dieses motivierende und anschlussorientierte Projekt –
    seien Sie gestalterisch und (wieder) schöpferisch! Leben und erleben Sie.
  • In der zweiten Phase schaffen Sie ein Umfeld und Zeiträume, welche es erlauben, scheinbar Unmögliches in Mögliches zu verwandeln. Stellen Sie sich bewusst die Frage, welche Voraussetzungen dafür kurz und langfristig geschaffen werden müssten, damit neue Chancen genutzt werden können und das Unternehmertum von jedem einzelnen Mitarbeitenden glaubwürdig praktiziert und mitgetragen wird. Wer kann Ihnen dabei hilfreich sein, wen gilt es zu involvieren und mit wem wollen Sie sich vertrauensvoll verbünden? Bewegen Sie!
  • In der dritten Phase glauben Sie wieder an Wunder!
    Sprechen Sie die Sprache der Könige und verstehen Sie die Gedanken der Bettler. Diesen Spagat muss eine Führungsperson beherrschen, damit jede schnittstellenübergreifende Form der Zusammenarbeit und ein Wachstum überhaupt möglich sind. Verkünden Sie positive Botschaften und
    faszinieren Sie mit vorbildlicher Haltung.
  • In der vierten Phase kommt die Zeit der Ernte –
    möge sie reichhaltig ausfallen!